FAO: Das weltweite Handelsvolumen von Durian hat 3 Milliarden US-Dollar erreicht, und China kauft jährlich 740.000 Tonnen

Der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen veröffentlichte Global Durian Trade Overview 2023 zeigt, dass sich die weltweiten Durian-Exporte im letzten Jahrzehnt mehr als verzehnfacht haben, von rund 80.000 Tonnen im Jahr 2003 auf rund 870.000 Tonnen im Jahr 2022. Die stark gestiegene Importnachfrage in China hat den Ausbau des Durian-Handels vorangetrieben. Insgesamt stammen über 90 % der weltweiten Durian-Exporte aus Thailand, Vietnam und Malaysia jeweils etwa 3 %, und auch die Philippinen und Indonesien exportieren in geringem Umfang. Als Hauptimporteur von Durian nimmt China 95 % der weltweiten Exporte auf, Singapur etwa 3 %.
Durian ist eine äußerst wertvolle Nutzpflanze und eine der ertragreichsten Früchte Südostasiens. Ihr Exportmarkt floriert seit zwei Jahrzehnten. Aktuelle Daten zeigen, dass der weltweite Durianhandel 2021 mit 930.000 Tonnen einen Höchststand erreichte. Das Einkommenswachstum und die sich rasch ändernden Verbraucherpräferenzen der Importländer (vor allem China) sowie die Verbesserung der Kühlkettentechnologie und die deutliche Verkürzung der Transportzeiten tragen allesamt zur Ausweitung des Handels bei. Obwohl keine genauen Produktionsdaten vorliegen, sind Thailand, Malaysia und Indonesien die Hauptproduzenten von Durian mit einer geschätzten Gesamtproduktion von 3 Millionen Tonnen pro Jahr. Bislang ist Thailand der größte Durianexporteur und machte zwischen 2020 und 2022 94 % der durchschnittlichen weltweiten Exporte aus. Das restliche Handelsvolumen wird fast vollständig von Vietnam und Malaysia gedeckt, die jeweils etwa 3 % ausmachen. Die in Indonesien produzierte Durian wird hauptsächlich für den Inlandsmarkt geliefert.
Als Hauptimporteur von Durian kaufte China zwischen 2020 und 2022 durchschnittlich rund 740.000 Tonnen Durian pro Jahr, was 95 % der gesamten weltweiten Importe entspricht. Der Großteil der aus China importierten Durian stammt aus Thailand, doch in den letzten Jahren haben auch die Importe aus Vietnam zugenommen.
Als Reaktion auf die schnell wachsende Nachfrage ist der indikative durchschnittliche Handelsstückpreis für Durian im letzten Jahrzehnt stetig gestiegen. Auf Importebene hat der jährliche durchschnittliche Stückpreis von 2021 bis 2022 rund 5.000 USD pro Tonne erreicht und damit ein Vielfaches des durchschnittlichen Stückpreises für Bananen und wichtige tropische Früchte. Durian gilt in China als einzigartige Delikatesse und erfreut sich zunehmender Verbrauchernachfrage. Im Dezember 2021 förderte die Eröffnung der Hochgeschwindigkeitsstrecke China-Laos das Wachstum der chinesischen Durianimporte aus Thailand weiter. Der Transport von Gütern per Lkw oder Schiff dauert mehrere Tage/Wochen. Als Transitverbindung zwischen thailändischen Exportgütern und China benötigt die China-Laos-Eisenbahn nur mehr als 20 Stunden für den Bahntransport. Dadurch können Durian und andere frische Agrarprodukte aus Thailand in kürzerer Zeit auf den chinesischen Markt transportiert werden, was die Frische der Produkte verbessert. Aktuelle Branchenberichte und vorläufige Daten zu den monatlichen Handelsströmen deuten darauf hin, dass Chinas Durian-Importe in den ersten acht Monaten des Jahres 2023 um etwa 60 % gestiegen sind.
Auf dem internationalen Markt gilt Durian noch immer als neuartiges Nischenprodukt. Die hohe Verderblichkeit frischer Durian erschwert den Transport frischer Produkte in weit entfernte Märkte, wodurch Importanforderungen in Bezug auf Pflanzenquarantänestandards und Produktsicherheit oft nicht erfüllt werden können. Daher wird der Großteil der weltweit verkauften Durian verarbeitet und zu Tiefkühl- und Trockenprodukten, Marmelade und Nahrungsergänzungsmitteln verarbeitet. Verbraucher kennen Durian nicht gut, und ihr hoher Preis behindert ihre weitere internationale Marktexpansion. Im Vergleich zum Exportvolumen anderer tropischer Früchte, insbesondere Bananen, Ananas, Mangos und Avocados, ist ihre Bedeutung insgesamt relativ gering.
Angesichts des außergewöhnlich hohen durchschnittlichen Exportpreises für Durian erreichte sie zwischen 2020 und 2022 ein durchschnittliches globales Handelsvolumen von etwa 3 Milliarden US-Dollar pro Jahr und lag damit weit vor frischen Mangos und Ananas. Darüber hinaus hat sich der Export von frischer Durian aus Thailand in die Vereinigten Staaten im letzten Jahrzehnt mehr als verdoppelt und erreichte zwischen 2020 und 2022 durchschnittlich etwa 3000 Tonnen pro Jahr bei einem durchschnittlichen jährlichen Importwert von etwa 10 Millionen US-Dollar, was auch beweist, dass Durian außerhalb Asiens immer beliebter wird. Insgesamt betrug der durchschnittliche jährliche Exportwert von Durian aus Thailand zwischen 2021 und 2022 3,3 Milliarden US-Dollar, womit sie nach Naturkautschuk und Reis das drittgrößte landwirtschaftliche Exportgut Thailands ist. Der durchschnittliche jährliche Exportwert dieser beiden Waren betrug zwischen 2021 und 2022 3,9 Milliarden US-Dollar bzw. 3,7 Milliarden US-Dollar.
Diese Zahlen zeigen, dass der Durianhandel Exporteuren, auch in einkommensschwachen Ländern, enorme Geschäftschancen eröffnen kann, wenn die leicht verderblichen Durianfrüchte hinsichtlich Qualitätssicherung, Nachernteverarbeitung und Transport effizient und kosteneffizient gemanagt werden. In einkommensstarken Märkten wie der Europäischen Union und den USA hängt das Marktpotenzial maßgeblich davon ab, den Verbrauchern den Kauf dieser Frucht zu erleichtern und das Verbraucherbewusstsein zu stärken.


Veröffentlichungszeit: 25. Dezember 2023